03. September 2019

Racial Profiling

Irritation wegen Racial-Profiling-Vorwürfen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Bremen zeigt sich irritiert über die Aussage des ehemaligen In-tegrationsbeauftragten der Polizei Bremen, Thomas Müller, in einem Interview mit buten un binnen.

Darin behauptet Müller, dass die Polizeibeamt(inn)en Racial Profiling betreiben und Personen lediglich nach der Hautfarbe kontrollieren.

„Das ist ein schwerer Vorwurf, den Herr Müller dort gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen erhebt. Er wirft ihnen pauschale Inkompetenz und Rassismus vor, das kann man nicht so stehen lassen!“, so André Gudel, 1. stellvertretender Landesvorsitzender der DPolG Bremen.
„Es gibt mittlerweile viele Kolleginnen und Kollegen mit den verschiedensten Hintergründen, was die Her-kunft angeht und alle arbeiten hervorragend Hand in Hand. Schon daran erkennt man, dass Rassismus kei-ne Rolle spielt. Wenn es aber beispielsweise Anrufe aus der Bevölkerung gibt, dass im Viertel mehrere dun-kelhäutige Personen an bestimmten Orten offensichtlich mit Drogen dealen, dann kann die Polizei dort nicht untätig bleiben und lieber zum Weserstadion fahren, um dort eine Gruppe japanischer Touristen zu kontrollieren. Sie arbeitet immer noch nach dem Legalitätsprinzip und dann werden auf einen Schlag auch mal mehrere dunkelhäutige Mitbürger kontrolliert. Ebenso wäre es bei allen Nationalitäten oder anderen Merkmalen.“, so Gudel weiter.
Er ergänzt: „Herr Müller sollte mit offenen Augen durch die Stadt und durch seine ehemalige Behörde lau-fen und nicht hinter jeder Ecke Böses vermuten. Ich bin mir sicher, dass unsere Kolleginnen und Kollegen ihre vollständige polizeiliche Erfahrung nutzen, um Straftäter zu erkennen und dingfest zu machen, dafür sind sie absolut professionell. Dabei spielen Hautfarbe, Herkunft, Alter und so weiter keine Relevanz, auch wenn Herr Müller das offensichtlich aufgrund seiner Tätigkeit bei Amnesty International gerne heraufbe-schwören möchte. Mit Norman Aksoy haben wir einen tollen Nachfolger als Integrationsbeauftragten, dem er mit einem solchen ‚Nachtreten‘ gleich die Chance nimmt, seine Aufgabe offen und frei zu erledigen. Das ist weder fair, noch professionell.“
Eine unabhängige Beschwerdestelle lehnt die DPolG ab. Die Staatsanwaltschaft und die Gerichte sind die kontrollierenden, unabhängigen Instanzen, ebenso das Referat 32, „Interne Ermittlungen“ beim Senator für Inneres in Bremen. Der Landesvorsitzende Jürn Schulze erklärte kürzlich, dass es in der Folge wiederum eine unabhängige Kontrollstelle der Kontrollstelle geben müsse und dieses eine unendliche Spirale werden würde.

 

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