15. Oktober 2019

Leben retten

Rettungskette optimieren

Fast alle Streifenwagen der Polizei Bremen sind mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED) ausgestattet, die Behörde ist bundesweit Vorreiter bei der Ausrüstung ihrer Einsatzfahrzeuge mit den Geräten. Doch es gibt Verbessserungspotential bei der Rettungskette. Die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Polizei muss verbessert werden.

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute: Das Zeitfenster für erfolgreiche Rettungsmaßnahmen bei einem Kreislaufstillstand beträgt nur 3 bis 5 Minuten, danach stirbt wichtiges Hirngewebe wegen Sauerstoffunterversorgung unrettbar ab. Hilfreich ist hier neben berherzten Ersthelfern, die eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen, vor allem ein von Laien anwendbarer Defibrillator.

Diese Geräte können, einfach ausgedrückt, von jedem Menschen bedient werden, der einen Knopf drücken und kurzen, sprachlichen Anweisungen zuhören kann – man muss sie nur einschalten, dann leiten sie den Helfer durch die einfachen Rettungsmaßnahmen. Die Polizei Bremen verfügt über solche Geräte, doch bei manchen Einsätzen hat sie keine Chance, rechtzeitig zu helfen.

Ein Beispiel: Eine Person wird auf dem Gehweg liegend aufgefunden, die Ersthelfer stellen einen Kreislaufstillstand fest. Sie beginnen mit Reanimationsmaßnahmen, und jemand ruft über 112 die Feuerwehr. Diese setzt Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug ein, die von einer Rettungswache oder einem Krankenhaus in der Nähe losfahren.

Zur gleichen Zeit fährt ein Streifenwagen der Polizei nur eine Straße weiter Streife. Leider wissen die Beamten nichts von der leblosen Person, um die sich die Ersthelfer gerade bemühen, weil die Ursache offensichtlich ein Krankheitsfall ist - vermeintlich also nichts für die Polizei. Und so biegt der Streifenwagen in unserem Beispiel nicht nach links ab, wo die Polizisten die Rettungsmaßnahmen entdecken würden und helfen könnten, sondern nach rechts...

Was in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel Österrreich, längst üblich ist, sollte auch bei uns Schule machen: Bei einem Meldebild, dass einen Kreislaufstillstand nahelegt, wird in diesen Ländern grundsätzlich auch ein Streifenwagen der Polizei alarmiert, wodurch sich die Überlebenschance betroffener Patienten erheblich erhöht, weil gegebenenfalls viel schneller die erforderliche Hilfe, nämlich der Defibrillator, zur Verfügung steht.

Die DPolG Bremen wird sich dafür einsetzen, dass dieses Potential erkannt und zukünftig genutzt wird.

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